Warum kann ich keinen Fernzugriff zu meinem Router mit IPv6 oder DS-Lite Tunnel herstellen?

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Warum kann ich keinen Fernzugriff zu meinem Router mit IPv6 oder DS-Lite Tunnel herstellen?

Es ist technisch nicht möglich auf einen Router mit einer IPv6 Adresse oder einem DS-Lite Tunnel von außerhalb zuzugreifen solange die Infrastruktur eines Landes auf IPv4 basiert.
Dies Betrifft alle Geräte aller Hersteller (z.B. auch VPN Zugriffe).

Die Ursache dafür liegt in der deutschen Infrastruktur, da, aufgrund dieser, aktuell noch eine IPv4 Adresse für einen Fernzugriff benötigt wird. Eine IPv4 Adresse ist ein Standard seit Bestehen des Internets. Sobald die komplette Kommunikation über IPv6 Ablaufen kann, ist auch ein Fernzugriff mit IPv6 kein Problem mehr.

Aktuell ist es jedoch so, das IPv6 weltweit erst eine Abdeckung von 15% erreicht hat und daher ein Router mit einer IPv6 Adresse aus dem IPv4 Netz (z.B. Ihr Smartphone) nicht erreicht werden kann. Ähnlich verhält es sich bei einem DS-Lite Tunnel. Der Tunnel suggeriert nur eine IPv4 Adresse, über welche Ihr Router aber nicht erreicht werden kann, da diese IPv4 Adresse nicht existiert.

Um einen Fernzugriff einzurichten muss aber Ihr Endgerät (z.B. Smartphone) mit Ihrem Router kommunizieren. Der Router leitet Sie dann weiter an das Zielgerät in Ihrem Netzwerk (z.B. unsere XT). Wenn Ihr Router aber eine IPv6 Adresse oder einen DS-Lite Tunnel verwendet, kann Ihr Smartphone aus dem deutschen IPv4 Netz keine Verbindung zu Ihrem Router herstellen, und dieser kann uns dann natürlich auch nicht an das Zielgerät weiterleiten.

IPv4 und IPv6 haben beide ihre Vor- und Nachteile. Das IPv4 Protokoll ist ein Standard welcher sowohl von Geräten mit einer IPv4 sowie einer IPv6 erreicht werden kann – es hat also eine sehr hohe Kompatibilität. Der große Nachteil der IPv4 ist die maximale Anzahl an verfügbaren Adressen (maximal etwa 4,3 Milliarden).
Bei IPv6 ist der große Vorteil die Anzahl der verfügbaren Adressen (etwa 340 Sextillionen – eine 39stellige Zahl mit genug Spielraum für 600 Billiarden Adressen pro Quadratmillimeter der Erdoberfläche) und die direkte und schnelle Möglichkeit der Zuordnung von individuellen Geräten. Der große Nachteil von IPv6 ist es, dass dieses Protokoll nicht Abwärtskompatibel ist. Dies bedeutet, dass bei einer IPv6 Kommunikation alle an der Kommunikation beteiligten Geräte mittels IPv6 Kommunizieren müssen. Aufgrund der Nachfrage nach mehr IP Adressen wird momentan eine Umstellung auf das IPv6 Protokoll betrieben.

Momentan entstehen dadurch Zugriffsprobleme, da die Provider billigere IPv6 Adresse ausgeben (diese sind billiger, da es davon extrem viele gibt), die Netzbetreiber Ihre Netze aber noch nicht flächendeckend auf diese neue und notwendige Technik angepasst haben. Sobald diese Anpassung flächendeckend vollzogen worden ist, ist auch ein Fernzugriff mittels IPv6 problemlos möglich.
Eine Umstellung der XT auf IPv6 würde zum aktuellen Zeitpunkt an dieser Problematik nichts ändern, da die Kommunikation zwischen Ihrem Endgerät (z.B. Smartphone) und Ihrem Router nicht zustande kommt – die XT davon also komplett unbetroffen ist.
Des Weiteren würde eine Änderung zum aktuellen Zeitpunkt dazu führen, dass jeder mit einem Router ohne IPv6 Unterstützung die Zentrale nicht mehr erreichen könnte (dies wird durch die fehlende Abwärtskompatibilität von IPv6 verursacht).

Wie können Sie dieses Problem zeitnah lösen?

Die einfachste Möglichkeit für Sie dieses Problem zeitnah zu lösen, ist es bei Ihrem Provider anzurufen und für Ihren Anschluss eine IPv4 Adresse, mittels eines “Dual Stack” (nicht Lite) oder “Bridge Modus” für einen Fernzugriff einzufordern.

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